RÜCKBLICK:
50 JAHRE (JUGEND)SINFONIEORCHESTER

Die Geschichte des Sinfonieorchesters der Musikschule ist, genau genommen, etwas komplizierter, als es der obige Titel erwarten lässt. Aber Fakt ist, dass im Jahr 1974 das Jugendorchester der Musikschule Soest durch Frau Anneliese Druxes-Dern gegründet wurde. Unter seinem Dach fanden verschiedene Formationen und Ensembles der Soester allgemeinbildenden Schulen eine neue Heimat, und Kraft der Bündelung der Ensembles auch neue und vielfältigere Möglichkeiten der Programmauswahl. Ein Orchester war geboren. Und es nahm bald einen wichtigen Platz in der musikalischen Bildung der Jugend in und um Soest herum ein. Wie sich Frau Druxes erinnert, fand der erste Auftritt des neuen Ensembles auf der Wiese vor dem ehemaligen Musikschulstandort an der Niedergasse statt. Und es folgten zwanzig fruchtbare und erfolgreiche Jahre mit zahlreichen Auftritten in Soest, aber auch an anderen Orten. Frau Druxes erinnert sich an Konzertreisen nach Bielefeld Bethel und auch nach Lichfield in England. Ganz besonders ist Ihr aber ein Konzert in Soest, im Saal des Morgnerhauses, der damals noch mit Bühne ein wichtiger Ort für Konzerte und Veranstaltungen war. Solisten waren in der Sinfonia Concertante von Wolfgang Amadeus Mozart damals Ihre Tochter Cornelia Druxes und der Geiger Klaus Esser.

Im Jahr 1994 übergab Frau Druxes die Leitung des Orchesters an Bernd-Udo Winker, der sowohl an bestehende Formate anknüpfte, etwa die beliebten Serenadenkonzerte des Ensembles, aber natürlich auch neue Impulse gab. So vergrößerte er etwa die Bläsergruppe nach Möglichkeit in die Nähe eines Sinfonieorchesters, was angesichts der schwankenden Zahl an geeigneten Musikern mal besser, mal weniger gut gelang. Die Fluktuation der Teilnehmer in einem Jugendorchester ist in einer doch eher kleinen Stadt wie Soest immer wieder eine Herausforderung für die Orchesterleitung. Dennoch gab es einen Namenswechsel und das Orchester nannte sich „Jugendsinfonieorchester“. Eine wichtige Neuerung unter Bernd-Udo Winkers Leitung war die Einführung der jährlichen Kinderkonzerte, zunächst im Blauen Saal, bald aber regelmäßig im großen Saal der Stadthalle Soest. Jugendliche Musici spielen klassische Musik für Kinder, immer begleitet von einer kindgerecht erzählten Geschichte. Dieses Konzertformat hat an Beliebtheit in den etwa 20 Jahren seines Bestehens stetig zugelegt. Viele Tausend Schüler aus Soester Schulen und auch Schulen der Soester Umgebung kamen so in direkten Kontakt mit Musik von Tchaikowski, Humperdinck, Saint-Saens, Prokofiev und vielen anderen Komponisten.

Im Jahr 2016 gab es dann eine wichtige Neuerung für das Ensemble. Es fusionierte mit dem viel älteren „Collegium Musicum“, dem Erwachsenenorchester der Musikschule, zum heutigen „Sinfonieorchester der Musikschule Soest“. Damit entstand ein Ensemble, das jugendliche und erwachsene Spieler unter einem Dach verband. Aus der Gruppe der Bläser im Orchester entstanden in dieser Zeit die „Sinfonischen Bläser“, geleitet von Henriette Böltz-Vogel, die auch als eigenständiges Ensemble Auftritte absolviert haben. Heute kann man getrost feststellen, dass diese Entscheidung eine gute war. Das gemeinsame Musizieren von Jung und Alt funktioniert sehr gut. Und eigentlich entspricht genau das ja auch dem „Leitbild“ des Ensembles: Jede Spielerin, jeder Spieler im Orchester arbeitet mit allen seinen Stärken, aber auch Schwächen, ob Alt ob Jung, daran, ein möglichst gutes Gelingen zu ermöglichen.  

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