Mobirise

DAS GESAMTE PROJEKT 2020 - 2022

Die Musikschule Soest kann mittlerweile auf eine lange Reihe von Begegnungen und Projekten mit südafrikanischen Musiker:innen, Persönlichkeiten und Institutionen, wie zum Beispiel mit dem MIAGI-Youth Orchestra (2014), mit Tshepo Tsotetsis New Skool Sextet (2015), mit der Pianistin und Rezitatorin Gisela de Villiers (2018) oder mit dem Bürgerrechtler Denis Goldberg als Schirmherrn des Jubiläumsfestivals der Musikschule in der STRABAG-Halle (2017) zurückblicken.
Im Nachklang dieser kontinuierlichen Zusammenarbeit erreichte die Musikschule Soest im Herbst 2018 über „musicWays Germany e.V.“ eine Einladung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sich für ein Austauschprogramm mit einer südafrikanischen Musikschule zu bewerben.

Nach Sondierungsgesprächen, zu denen Schulleiter Ulrich Rikus mit einem Team im Februar 2019 nach Kapstadt reiste, baute die Musikschule den Kontakt zum jazzorientierten „Institute for Music and Indigenous Arts Development“ (IMAD) mit seinem engagierten Leiter George Werner auf.

Die Musikschule Soest entwickelte daraus unter dem Motto „roots of music – sounds of sustainability“ gemeinsam mit dem IMAD, musicWays Germany e.V. und dem Verein „Arbeit und Leben NRW“ ein internationales Jugendaustauschprojekt. Die Delegationen der junger Musiker:innen sollten sich in zwei Begegnungsphasen im Februar/März 2020 in Soest und im Oktober 2020 in Kapstadt über die Plattform des gemeinsamen Musizierens begegnen und daraufhin mit den Institutionen des jeweiligen Gastlandes, wie auch auf persönlicher Ebene miteinander vernetzen. Ziel der Begegnungen war und ist die Kommunikation und der Austausch über Bildung und Musik sowie das historische Erbe in beiden Ländern vor dem Hintergrund des Weltentwicklungsziels Goal 4 (SDG 4.7) der Vereinten Nationen. Nur wer sich kennt, wird sich verstehen und bei aller Verschiedenartigkeit in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Entwicklung den Respekt voreinander nicht verlieren. Auf dieser Grundhaltung und der Erkenntnis von Maßhaltung und nachhaltigem Handeln können gemeinsam Antworten auf globale Herausforderungen entwickelt werden, mit denen sich die junge Generation auseinandersetzen muss.

Die erste Begegnung mit den südafrikanischen Freunden vom IMAD in Kapstadt konnte im Februar/März 2020 im Rahmen einer 14-tägigen Projektphase „Nakupenda Afrika“ mit einer Vielzahl von Workshops, Vorträgen, Sessions, Begegnungen, Proben und Konzerten noch stattfinden, die finale Performance der gemeinsamen Roots-of-Music-Fusions-Bigband bei der Soester Jazznacht fiel dann bereits der Corona-Pandemie und den damit verbundenen staatlich angeordneten Einschränkungen zum Opfer. Obwohl aufgrund dieser Tatsachen ein Gegenbesuch der Soester in Südafrika dann weder im Herbst 2020 noch im Frühjahr 2021 realisierbar war, standen Musiker:innen und Organisatoren auch weiterhin in regelmäßigem Kontakt und Gedankenaustausch. Im Frühjahr 2021 dann entschieden beide Projektpartner, sich zum Ausbau und Erhalt, sowie zur Intensivierung ihrer Beziehungen auf eine Ausschreibung des Goethe-Instituts für die Produktion eines virtuellen Musikprojekts zu bewerben: Unter dem Slogan „double rainbow – intercontinental audioproduction“ nahmen die Musiker der „Rainbow Nation“ gemeinsam mit den Soester Musiker:innen im Herbst und Winter 2021 eine EP (Extended-Play-Audioproduction) auf.

In den Herbstferien 2022 konnte dann endlich der Soester Gegenbesuch in Kapstadt/Südafrika stattfinden: vom 01. bis 14. Oktober hatten die Soester Roots-of-Music-Musiker:innen Zeit, sich mit George Werners “Little Giants” vom IMAD nicht nur musikalisch zu begegnen und auszutauschen.

Die Begegnungen der Soester mit den Capetonians finden auch 2023 ihre Fortsetzung: im März steht ein Vortragsabend mit dem Dozenten der Capetown University Varkey George auf der Agenda, im November erhalten die Soester Schüler:innen dann im Rahmen der Projektwoche „Ndiyakuthanda Afrika“ und bei der Take5-Herbsttour der “hellway2high big band” die Chance und Gelegenheit, beim Wiedersehen, -hören und -erleben mit George Werner, Babalwa Mentjies, Uviwe Caso und Carlo Fabe in Soest mit der südafrikanischen Kultur intensiv auf Tuchfühlung zu gehen.