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weiterzurückPRESSE-ARCHIV (2007 - 2005)
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Zukunft und Finanzierung der Musikschule (3)
Musikschule steht vor Überlebensfrage

Nach Ende des Sponsorings 50 000 Euro mehr von der Stadt nötig: Ab 2007 fehlen der Musikschule des Städtischen Musikvereins 50 000 Euro pro Jahr im Haushalt. Schließt die Stadt diese Lücke nicht, könnte die Schule nicht überleben

Die Vergangenheit kommt zurück. Ende dieses Jahres läuft nämlich das Sponsoring von Manfred und Regine Gebhardt für die Schule aus. Beide hatten seit 2003 insgesamt 150 000 Euro zu den Betriebskosten der Schule beigesteuert. Mit der Stadt hatte der Städtische Musikverein einen Vertrag über 180 000 Euro Zuschuss pro Jahr mit Anpassungsklausel. Dieser Vertrag ist gekündigt und die Gebhardts verlängern ihr Sponsoring definitiv nicht. Folge: Ab 2007 fehlen der Musikschule jährlich 50 000 Euro, wenn die Stadt die Einrichtung im bisherigen Umfang weiter unterstützt. "Das können wir nicht erwirtschaften", steht für Musikschulleiter Ulrich Rikus fest. Sponsoren zu finden, die sich dauerhaft engagieren, sei in Soest nicht möglich. Alle bisherigen Versuche seien gescheitert  - mit Ausnahme der Gebhardts. Rikus: "Personalkosten sind so nicht finanzierbar. Das wäre wirtschaftliches Harakiri."

Also höhere Gebühren? Da ist wenig Spielraum. Rikus: "Wir liegen bundesweit bereits im oberen Drittel." Müsste die Schule auf 50 000 Euro pro Jahr verzichten, ginge das nur durch Wegfall ganzer Sparten wie zum Beispiel der Blechbläser und mit Streichkonzerten bei den Orchester-Angeboten. Rikus befürchtet dann "eine existenzielle Schieflage einer wirtschaftlich gesunden Schule". Übrig bliebe allenfalls ein Rumpfgebilde. Ulrike Burkert, seit gestern neue Vorsitzende des Musikvereins: "Wir brauchen rund 250 000 Euro für den Kernbetrieb und nicht für irgendwelchen Luxus." Der Verein ist Schulträger.

Die Musikschule brummt: 1052 Schülerinnen und Schüler nehmen hier Unterricht. Der prozentuale Anteil der öffentlichen Mittel an ihrem Haushalt ist von 53 Prozent in 2001 auf 28 Prozent im vergangenen Jahr gesunken. Im Vergleich zu Musikschulen in anderen Städten stehen die Soester in Sachen Wirtschaftlichkeit hervorragend da. Das weist eine Untersuchung der Bertelsmannstiftung aus. Eigentlich gute Voraussetzungen für die Diskussion mit den Politikern. Doch unter dem Diktat der leeren Kassen ist der Ausgang der Gespräche völlig offen. "Wir machen uns ziemliche Sorgen", sagt Ulrike Burkert. Ihre Strategie für die Verhandlungen: "Wir sind kämpferisch."
 

nach obenWestfalenpost | 1. März 2006 (M.H.)