Soester gegen Rotstift-Kurs Bürgerbarometer: Große Mehrheit will bei Musikschule oder Bürgerzentrum nicht kürzen
Die Soester wollen beim Bürgerzentrum, der Musikschule und bei der Stadtbücherei keine Abstriche machen. Das erste Bürgerbarometer der Westfalenpost erteilt Sparplänen von Rat und Verwaltung eine klare Absage.
„Ich bin überrascht und natürlich sehr erfreut", kommentiert Musikschulleiter Ulrich Rikus die Zahlen. Für das erste Bürgerbarometer im Auftrag der Westfalenpost sind im April 521 Soesterinnen und Soester zu aktuellen Fragen am Telefon interviewt worden. Das Ergebnis ist repräsentativ. Wie beurteilen die Soester ihren Bahnhof? Wo kaufen sie ein? Was halten sie von der Kneipenszene - Fragen, die das Bürgerbarometer beantwortet.
Weil die städtischen Kassen leer sind, wurden die Soester auch gefragt, für welche Einrichtungen sie zuerst Zuschüsse streichen würden. Vorgegeben waren Bürgerzentrum, Stadthalle, Musikschule und Stadtbücherei. 28 Prozent sind bereit, bei, der Stadthalle zu kappen. Bürgerzentrum (4 Prozent), Stadtbücherei (5 Prozent) und Musikschule (6 Prozent) kommen dagegen bei den Soestern gut weg. Ihr Angebot will nur eine kleine Minderheit zusammenstreichen. Erstaunlich: 57 Prozent gaben an, bei diesen Angeboten, den Rotstift in der Tasche zu lassen und auf die Kürzung von Zuschüssen ganz zu verzichten.
Dagegen stehen Pläne von Ratsfraktionen und Verwaltung, Zuschüsse für diese Einrichtungen zu kürzen. So soll die Stadtbücherei mit 100 000 Euro weniger auskommen als bisher. Auch bei der Musikschule und beim Bürgerzentrum drohen Mittelkürzungen, Schon in den vergangenen Jahren konnte die Musikschule ihren Betrieb nur sichern, weil private Sponsoren Geld in die Einrichtung pumpten. Dieses Sponsoring läuft aber bald aus. Das Bürgerzentrum fährt bereits einen internen Sparkurs und hat die Gehälter der Mitarbeiter eingefroren. In der Bevölkerung gibt es für einen drastischen Sparkurs bei Kulturangeboten aber keine Mehrheit. Dafür liefert das Soester Bürgerbarometer den Beleg.
|